An anthology of German literature Part 37

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+Anweisung zum Raubritterberuf.+[23]

Der Wald hat sich belaubet, Des freuet sich mein Mut.

Nun hut' sich mancher Bauer, Der wahnt, er sei behut![24]

Das schafft des argen Winters Zorn, 5 Der hat mich beraubet, Das klag' ich heut und morn.

Willst du dich ernahren, Du junger Edelmann, Folg' du meiner Lehre, 10 Sitz' auf und trab' zum Bann![25]

Halt' dich zu dem grunen Wald, Wenn der Bauer ins Holz fahrt, So renn' ihn frischlich an!

Erwisch' ihn bei dem Kragen, 15 Erfreu' das Herze dein, Nimm ihm, was er habe, Spann' aus die Pferdlein sein!

Sei frisch und dazu unverzagt, Wann er nummen[26] Pfennig hat, 20 So russ ihm d' Gurgel ab.[27]

Heb' dich bald von dannen, Bewahr' dein' Leib, dein Gut!

Da.s.s du nit werdest zu Schannen,[28]

Halt' dich in stater Hut! 25 Der Bauern Ha.s.s ist also gross; Wenn der Bauer zum Tanze geht, So dunkt er sich Furstengenoss.

Er nimmt die Metze[29] bei der Hand, Die gibt ihm einen Kranz; 30 Er ist der Metze eben Derselbe Ferkelschwanz.[30]

Die Tolpel trippeln hinten nach, Das ist der Metze eben[31]

Und dem Conzen[32] auch. 35

Ich weiss ein' reichen Bauern, Auf den hab' ich's gericht'; Ich will ein' Weile lauern, Wie mir darum geschicht.[33]

Er hilft mir wohl aus aller Not, 40 Gott gruss' dich, schones Jungfraulein, Gott gruss dich, Mundlein rot!

[Notes: 23: A robber knight greets the spring-time as good for his business, and expresses his lordly contempt of the peasantry; Erk and Bohme, II, 23.

24: 'Secure.'

25: _Bann_ here means the robber's lurking-place.

26: _Keinen mehr_.

27: _So russ ... ab_, 'cut his throat.'

28: _Schanden_.

29: 'Wench.'

30: 'Pig's tail,' figuratively for 'dirty clown.'

31: 'Agreeable.'

32: _Conz_, or _Kunz_, contemptuously for a country lubber.

33: _Geschicht_, for _geschieht_. The sense is: I'll lurk for him and see what comes of it.]

+5+

+Ritter und Schildknecht.+[34]

Es ritt ein Herr und auch sein Knecht Wohl uber eine Heide, die war schlecht, ja schlecht, Und alles, was sie red'ten da, War alles von einer wunderschonen Frauen, Ja Frauen. 5

"Ach, Schildknecht, lieber Schildknecht mein, Was redest du von meiner Frauen, ja Frauen?

Und furchtest nicht mein' braunen Schild, Zu Stucken will ich dich hauen, Vor meinen Augen!" 10

"Euern braunen Schild, den furcht' ich klein,[35]

Der lieb' Gott wird Euch wohl behuten, behuten."

Da schlug der Knecht sein' Herrn zu Tod, Das geschah um des Frauleins[36] Gute, Ja Gute. 15

"Nun will ich heimgehn landwarts ein, Zu einer wunderschonen Frauen, ja Frauen."

"Ach Fraulein, gebt mir's Botenbrot, Eu'r edler Herr und der[37] ist tot, So fern auf breiter Heide, 20 Ja Heide."

"Und ist mein edler Herre tot, Darum will ich nicht weinen, ja weinen; Der schonste Buhle, den ich hab', Der sitzt bei mir daheime, 25 Mutteralleine.

Nun sattle mir mein graues Ross!

Ich will von hinnen reiten, ja reiten."

Und da sie auf die Heide kam, Die Lilien taten sich neigen,[38] 30 Auf breiter Heide.

Auf band sie ihm sein' blanken Helm Und sah ihm unter die Augen, ja Augen; "Nun muss es Christ geklaget sein, Wie bist du so zerhauen 35 Unter dein' Augen.

Nun will ich in ein Kloster ziehn, Will den lieben Gott bitten, ja bitten, Da.s.s er dich ins Himmelreich woll' lan,[39]

Das gescheh' durch meinen Willen![40] 40 Schweig stille!"[41]

[Notes: 34: Erk and Bohme, I, 374. Imagine the story thus: A faithless wife instigates her husband's squire to kill him. When the murder is reported to her she is at first pleased, then touched with remorse. She rides forth to find the body of her husband, and the lilies--symbols of purity--bow in shame as she pa.s.ses. At sight of her dead husband's face, she resolves to enter a convent.

35: _Wenig_.

36: _Fraulein_ here in the sense of 'young wife'; _um des Frauleins Gute_, 'to gain the young wife's favor.'

37: _Und der_ is pleonastic.

38: _Taten sich neigen_, 'did bow'; _taten_ being indicative.

39: _Lan_, for _la.s.sen_.

40: _Durch meinen Willen_, 'for my sake.'

41: Addressed to the husband; he is not to accuse her before G.o.d.]

+6+

+Tannhauser.+[42]

Nun will ich aber heben an Von dem Tannhauser singen, Und was er Wunders hat getan Mit Venus, der edlen Minne.

Tannhauser war ein Ritter gut, 5 Wann er wollt' Wunder schauen, Er wollt' in Frau Venus Berg, Zu andern schonen Frauen.

"Herr Tannhauser, Ihr seid mir lieb, Daran sollt Ihr gedenken! 10 Ihr habt mir einen Eid geschworn, Ihr wollt von mir nit wenken."

"Frau Venus, das en[43] hab ich nit, Ich will das widersprechen; Und red't das jemands mehr denn Ihr,[44] 15 Gott helf' mir's an ihm rachen!"

"Herr Tannhauser, wie red't Ihr nun?

Ihr sollt bei mir beleiben;[45]

Ich will Euch mein' Gespielin geben Zu einem staten Weibe." 20

"Und nahm' ich nun ein ander Weib, Ich hab' in meinem Sinne: So musst' ich in der Holle Glut Auch ewiglich verbrinnen."

"Ihr sagt mir viel von der Holle Glut, 25 Habt es doch nie empfunden; Gedenkt an meinen roten Mund, Der lacht zu allen Stunden."

"Was hilft mich Euer roter Mund?

Er ist mir gar unmare;[46] 30 Nun gebt mir Urlaub, Fraulein zart, Durch aller Frauen Ehre!"

"Herr Tannhauser, wollt Ihr Urlaub han, Ich will Euch keinen geben; Nun bleibt hie, edler Tannhauser, 35 Und fristet Euer Leben."

"Mein Leben das ist worden krank, Ich mag nit langer bleiben; Nun gebt mir Urlaub, Fraulein zart, Von Eurem stolzen Leibe!" 40

An anthology of German literature Part 37

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An anthology of German literature Part 37 summary

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