An anthology of German literature Part 57

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[Notes: 5: _Wolfe_, in allusion to the superst.i.tion of the man-wolf (_werewolf, lycanthropus_).]

+17+

+Das Hausleben.+

Ist Glucke wo und was, so halt' ich mir fur Glucke, Wann ich mein eigen bin, da.s.s ich kein dienstbar Ohr Um weg verkaufte Pflicht[6] darf recken hoch empor Und horchen auf Befehl. Da.s.s mich der Neid berucke, Da bin ich sorgenlos. Die schmale Sturzebrucke,[7]

Darauf nach Gunst man zeucht, die bringt mir nicht Gefahr; Ich stehe, wo ich steh', und bleibe, wo ich war.

Der Ehre scheinlich[8] Gift, des Hofes Meisterstucke, Was gehen die mich an? Gut, da.s.s mir das Vergnugen Fur grosse Wurde gilt; mir ist ja noch so wol, Als dem der Wanst zerschwillt,[9] die weil er Hoffahrt voll.

Wer biegen sich nicht kan, bleibt, wann er fallet, liegen.

Nach Purpur tracht' ich nicht; ich nehme weit dafur,[10]

Wann Gott ich leben kan, dem Nachsten und auch mir.

[Notes: 6: _Um ... Pflicht_, 'in venal service.'

7: _Sturzebrucke_ = _Fallbrucke_.

8: _Scheinlich_, 'glittering.'

9: _Zerschwillt_ = _schwellend zerplatzt_.

10: _Nehme dafur_ = _ziehe vor_.]

+18+

+An mein vaterlich Gut, so ich drei Jahr nicht gesehen.+

Gluck zu, du odes Feld; Gluck zu, ihr wusten Auen!

Die ich, wann ich euch seh', mit Thranen muss bethauen, Weil ihr nicht mehr seid ihr; so gar hat euren Stand Der freche Mord-Gott Mars grundaus herumgewandt.

Seid aber doch gegrusst; seid dennoch furgesetzet 5 Dem allen, was die Stadt fur schon und kostlich schatzet.

Ihr wart mir lieb, ihr seid, ihr bleibt mir lieb und werth; Ich bin, ob ihr verkehrt,[11] noch dennoch nicht verkehrt.

Ich bin, der ich war vor. Ob ihr seid sehr vernichtet, So bleib' ich dennoch euch zu voller Gunst verpflichtet, 10 So lang ich ich kan sein; wann dann mein Sein vergeht, Kans sein, da.s.s Musa wo an meiner Stelle steht.[12]

Gehab dich wol, o Stadt! die du in deinen Zinnen Hast meinen Leib gehabt, nicht aber meine Sinnen.

Gehab dich wol! mein Leib ist nun vom Kerker los; 15 Ich darf nun nicht mehr sein, wo mich zu sein verdross.

Ich habe dich, du mich, du susse Vatererde!

Mein Feuer glanzt nun mehr auf meinem eignen Herde.

Ich geh', ich steh', ich sitz', ich schlaf', ich wach' umbsunst.[13]

Was theuer mir dort war, das hab' ich hier aus Gunst 20 Des Herrens der Natur, um "Habe-Dank" zu niessen Und um gesunden Schweiss; darf nichts hingegen wissen Von Vortel und Betrug, von Hinterlist und Neid, Und wo man sonst sich durch schickt etwan in die Zeit.

Ich ess' ein selig Brot, mit Schweiss zwar eingeteiget, 25 Doch das durch Backers Kunst und Hefen hoch nicht steiget, Das zwar Gesichte[14] nicht, den Magen aber fullt Und dient mehr, da.s.s es nahrt, als da.s.s es h.e.l.ler gilt.

Mein Trinken ist nicht falsch[15]; ich darf mir nicht gedenken, Es sei gebrauen zwier,[16] vom Brauer und vom Schanken. 30 Mir schmeckt der klare Saft; mir schmeckt das reine Na.s.s, Das ohne Keller frisch, das gut bleibt ohne Fa.s.s, Drum nicht die Nymphen erst mit Ceres durfen kampfen, Wer Meister druber sei, das nichts bedarf zum Dampfen,[17]

Weils keinen Schwefelrauch noch sonsten Einschlag hat, 35 Das ohne Geld steht feil, das keine frevle That Hat den jemals gelehrt, der dran ihm liess genugen.

Der Kramer fruchtbar Schwur, und ihr geniesslich[18] Lugen Hat nimmer Ernt' um mich. Der vielgeplagte Lein, Der muss, der kan mir auch anstatt der Seiden sein. 40 Bewegung ist mein Arzt. Die krauterreichen Walde Sind Apotheks genug; Geld, Gold wachst auch im Felde,-- Was mangelt alsdenn mehr? Wer Gott zum Freunde hat Und hat ein eignes Feld, fragt wenig nach der Stadt, Der vortelhaften Stadt, da Nahrung zu gewinnen 45 Fast jeder muss auf List, auf Tuck und Ranke sinnen.

Drum hab' dich wol, o Stadt! wenn ich dich habe, Feld, So hab' ich Haus und Kost, Kleid, Ruh', Gesundheit, Geld.

[Notes: 11: _Verkehrt_, 'changed.'

12: _Da.s.s ... steht_; 'that some other muse than mine will praise you.'

13: _Umbsunst_, 'for nothing.'

14: The bread does not look good, but is nouris.h.i.+ng.

15: _Falsch_, 'diluted.'

16: _Zwier_ = _zweimal_.

17: In allusion to the process of treating wine with sulphur--nominally to improve its taste and color.

18: _Geniesslich_, 'profitable.']

+LIII. ANDREAS GRYPHIUS+

1616-1664. Gryphius is the most important of the pseudo-cla.s.sic dramatists, though his plays lacked the schooling of the stage. He was born in Glogau, Silesia, won early distinction as a scholar and poet, resided several years in Holland, France, and Italy, and finally settled down in his birthplace, which honored him with the office of town syndic. He wrote five original tragedies in alexandrine verse (always with a chorus of some kind), and several comedies, partly in verse and partly in prose. The selections follow t.i.ttmann's edition in _Deutsche Dichter des 17. Jahrhunderts_.

1

_From the fourth act of 'Murdered Majesty, or Carolus Stuardus'; King Charles I, about to face death on the scaffold, confers with his loyal friends, Colonel Thomlinson and Bishop Juxton._

KARL

Furst, aller Fursten Furst, den wir nun sterbend grussen, Vor dem wir auf dem Knie das strenge Richtbeil kussen, Gib, was mein letzter Wunsch noch von dir bitten kan, Und stecke Karols Geist mit heilgem Eifer an.

Entzunde diss Gemut, das sich ergetzt, zu tragen 5 Die ehrenvolle Schmach, das sich beherzt, zu wagen Fur unterdruckte Kirch, entzweigesprengte Kron Und hochverfuhrtes Volk. Ihr, die von eurem Thron Mein Mordgerust beschaut, schaut, wie die Macht verschwinde, Auf die ein Konig pocht; schaut, wie ich uberwinde, 10 Indem mein Scepter bricht. Die Erden stinkt uns an, Der Himmel ruft uns ein. Wer also scheiden kan, Verhohnt den bla.s.sen Tod und trotzt dem Zw.a.n.g der Zeiten Und muss der Grufte Recht[1] gross.m.u.thig uberschreiten, Indem ein Unterthan sein eigen Mordrecht spinnt 15 Und durch des Prinzen Fall unendlich Leid gewinnt, Das haufig schon erwacht; wer nach uns hier wird leben, Wird zwischen heisser Angst und Todesfurchten schweben, Indem sich Land auf Land und Stadt auf Stadt verhetzt, Und Rathstuhl dem Altar und Tempel widersetzt, 20 Und dieser den verdruckt, der jenen aus wil heben,[2]

Und dem, der nach ihm schlagt, den letzten Hieb wil geben; Biss der, der wider uns den grimmen Schluss aussprach, Der unser Regiment mit frecher Faust zubrach, Gepresst durch heisse Reu wird diesen Tag verfluchen 25 Und meine Tropfen Blut auf seiner Seelen suchen; Biss der, der sich erkuhnt, mein sauber Herz zu schmahn, Von Blut und Thranen na.s.s sich nach uns um wird sehn.

Doch! wir bekranken[3] diss und bitten: Herr, verschone, La.s.s nicht der Rache zu, da.s.s sie dem Unrecht lohne, 30 Das uber uns geblitzt! Ihr Konig schilt sie frei.[4]

Verstopf auch, Herr, dein Ohr vor ihrem Mordgeschrei.

Was sagt uns Thomlinson?

THOMLINSON

Prinz Karl, die Blum der Helden, Wil ihrer Majestat die treue Pflichtschuld melden Und schickt durch treue Leut' aus Katten[5] diss Papier! 35

KARL

Mein hochbetrubter Prinz, mein Sohn, wie fern von dir!

Wie fern, wie fern von dir!

JUXTON

Der Hochste wird verbinden, Was dieser Tag zureisst. Mein Furst wird ewig finden, Was Zeit und Unfall raubt.

KARL

Recht! Finden und in Gott Und durch Gott wiedersehn, die ein betrubter Bot 40 Mit keiner Antwortschrift mehr von uns wird erquicken.

Ich muss die Trauerpost an Freund und Kinder schicken, Da.s.s Karl itzund vergeh. Nein! Kan der untergehn, Der zu der Krone geht? Der feste[6] Karl wird stehn, Wenn nun sein Korper fallt; der Glanz der Eitelkeiten, 45 Der Erden leere Pracht, die strenge Noth der Zeiten Und diss, was sterblich heisst, wird auf den Schauplatz[7] gehn; Was unser eigen ist, wird ewig mit uns stehn.

Was halt uns weiter auf? Geh, Thomlinson, und schicke Dem Prinzen seinen Brief so unversehrt zurucke, 50 Als ihn die Faust empfing. Wir gehn die letzte Bahn!

Unnothig, da.s.s ein Brief, durch schmerzenvollen Wahn, Durch jammerreiche Wort und neue Seelenhiebe Uns aus geschopfter Ruh erweck' und mehr betrube.

JUXTON

Gott, in dem alles ruht, vermehre diese Ruh! 55

KARL

Er thuts und spricht dem Geist mit starkem Beistand zu.

An anthology of German literature Part 57

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