An anthology of German literature Part 40
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Also hab ich hie Rom. 3 fast[28] wol gewusst, das im Lateinischen vnd Griechischen Text das wort _sola_ oder _solum_ nicht stehet, vnd hetten mich solchs die Papisten nicht durffen[29] leren. War ists, Diese vier buchstaben _sola_ stehen nicht drinnen, welche buchstaben die Eselskopff ansehen, wie die Kue ein new thor. Sehen aber nicht, das[30] gleichwol die Meinung des Texts in sich hat, vnd wo mans wil klar vnd gewaltiglich verdeudschen, so geh.o.r.et es hinein. Denn ich habe Deudsch, nicht Lateinisch noch Griechisch reden wollen, da ich Deudsch zu reden im Dolmetschen furgenommen hatte. Das ist aber die art vnser Deudschen sprache, wenn sich ein Rede begibt[31] von zweien dingen, der man eins bekennet vnd das ander verneinet, so braucht man des worts _allein_ neben dem wort _nicht_ oder _kein_, Als[32] wenn man sagt, Der Bawr bringt allein[33] Korn, vnd kein Gelt; Item,[34] ich hab warlich jtzt nicht gelt, sondern allein Korn, Ich hab allein gessen[35] vnd noch nicht getruncken, Hastu allein geschrieben vnd nicht uberlesen[36]? Vnd dergleichen unzelige Weise[37] in teglichem brauch. In diesen reden allen, obs gleich die Lateinische oder Griechische Sprache nicht thut, so thuts doch die Deudsche, vnd ist jr art, das sie das wort _allein_ hinzusetzt, auf das das wort _nicht_ oder _kein_ deste volliger[38] vnd deutlicher sey. Denn man mus nicht die buchstaben in der Lateinischen sprachen fragen, wie man sol Deudsch reden, Sondern man mus die Mutter im hause, die Kinder auff der ga.s.sen, den gemeinen Man auff dem marckt drumb fragen, vnd denselbigen auff das Maul sehen, wie sie reden, vnd darnach dolmetschen. So verstehen sie es denn vnd mercken, das man Deudsch mit jnen redet.
[Notes: 17: In his New Testament, Luther had rendered Romans iii, 28--in the Vulgate _arbitramur hominem iustificari ex fide absque operibus legis_--as follows: Wir halten, das der mensch gerecht werde on des gesetzes werke, _allein_ durch den glauben. As there is nothing in the Latin or Greek corresponding to _allein_, the Papists charged him with falsifying scripture.
18: _Gefliessen_ = _befleissigt_.
19: _Einiges_ = _einziges_.
20: _Gesucht vnd gefragt_, 'sought for and queried over.'
21: _Erbeiten_ = _arbeiteten_.
22: _M. Philips_ = _Magister Philippus_ (Melanchthon).
23: _Aurogallus_, _i.e._ Goldhahn, name of a Wittenberg Hebraist.
24: _Meistern_, 'criticise.'
25: _Wacken vnd Klotze_, 'stones and stumps.'
26: _Gehoffelt_ = _gehobelt_.
27: _Haben must schwitzen_ = _haben schwitzen mussen_.
28: _Fast_ = _sehr_.
29: _Durffen_, in the old sense of 'need.'
30: _Das_ = _das's_, _i.e._ _da.s.s es_; the _es_, referring to _sola_, being the object of _hat_, which means 'contains,' or 'implies.'
31: _Sich begibt_ = _es gibt_; 'when there is talk.'
32: _Als_ = _wie_, _zum Beispiel_.
33: _Allein_ = modern _bloss_; so in the other examples.
34: _Item_, 'like-wise,' 'again.'
35: _Gessen_ = _gegessen_.
36: _Uberlesen_ = _durchgelesen_.
37: _Unzelige Weise_ = _unzahliger Weise_, 'countlessly,' 'ad infinitum.'
38: _Deste volliger_ = _desto kraftiger_.]
+4+
+Ein feste Burg.+[39]
Ein feste burg ist unser Gott, Ein gute wehr und waffen,[40]
Er hilfft uns frey[41] aus aller not, Die uns itzt hat betroffen.
Der alt bose feind 5 Mit ernst[42] ers itzt meint, Gros macht und viel list Sein grausam rustung ist, Auff erd ist nicht seins gleichen.
Mit unser macht ist nichts gethan, 10 Wir sind gar bald verloren, Es streit fur uns der rechte man, Den Gott hat selbs erkoren.
Fragstu wer der ist?
Er heisst Jhesus Christ, 15 Der Herr Zebaoth,[43]
Und ist kein ander Gott, Das felt mus er behalten.
Und wenn die welt vol Teuffel wer Und wolt uns gar verschlingen, 20 So furchten wir uns nicht so sehr, Es sol uns doch gelingen.
Der Furst dieser welt, Wie saur[44] er sich stelt, Thut er uns doch nicht[45]; 25 Das macht, er ist gericht,[46]
Ein wortlin kan jn fellen.
Das wort sie sollen la.s.sen stan Und kein danck dazu haben; Er ist bey uns wol auff dem plan[47] 30 Mit seinem Geist und gaben.
Nemen sie den leib, Gut, ehr, kind und weib, Las faren dahin; Sie habens[48] kein gewin, 35 Das Reich mus uns doch bleiben.
[Notes: 39: This famous hymn, based on Psalm xlvi and often called the battle-hymn of the Reformation, dates from 1529.
40: _Waffen_ (das) = modern _Waffe_ (die).
41: _Frey_, probably fact.i.tive rather than adverbial; 'he helps us free,' _i.e._ 'sets us free.'
42: _Ernst_, probably in the old sense of _Kampf_; 'he means fight.'
43: _Zebaoth_, 'of hosts'; a Hebrew plural.
44: _Saur_, 'fierce,' 'menacing.'
45: _Nicht_ = _nichts_.
46: _Gericht_ = _gerichtet_, 'judged.' Satan's impotence is caused ('made') by the fact that he is under doom. See Revelation xx, 3.
47: _Plan_, 'field' of battle.
48: _Habens_, _i.e._ _haben es_, the _es_ being a genitive = 'of it,' 'from it.']
+5+
+Frau Musica.+[49]
Fur[50] allen freuden auf erden Kan niemand[51] keine feiner werden, Denn die ich geh mit meim singen Und mit manchem sussen klingen.
Hie kan nicht sein ein boser mut, 5 Wo da singen gesellen gut, Hie bleibt kein zorn, zank, ha.s.s noch neid, Weichen muss alles herzeleid, Geiz, sorg und was sonst hart anleit,[52]
Fert hin mit aller traurigkeit. 10 Auch ist ein jeder des wol frei,[53]
Das solche freud kein sunde sei, Sondern auch Gott viel ba.s.s gefelt, Denn alle freud der ganzen welt.
Dem teufel sie sein werk zerstort 15 Und verhindert viel boser mord.
Das zeugt David des konigs that,[54]
Der dem Saul oft geweret hat Mit gutem sussem harfenspiel, Das er nicht in grossen mord fiel. 20 Zum gottlichen wort und warheit Macht sie das herz still und bereit; Solchs hat Eliseus bekant,[55]
Da er den geist durchs harfen fand.
Die beste zeit im jar ist mein, 25 Da singen alle vogelein; Himel und erden ist der vol, Viel gut gesang da lautet wol.
Voran die liebe nachtigal Macht alles frolich uberal 30 Mit irem lieblichen gesang; Des muss sie haben immer dank.
Vielmehr der liebe Herre Gott, Der sie also geschaffen hat, Zu sein die rechte sengerin, 35 Der Musicen ein meisterin; Dem singt und springt sie tag und nacht, Seines lobs sie nichts mude macht.
Den ehrt und lobt auch mein gesang Und sagt im ein ewigen dank. 40
[Notes: 49: The poem dates from 1538. In lines 1-14, and again in lines 25-40, Frau Musica speaks in her own person; but in lines 15-24 Luther speaks _of_ her, proving the goodness of her art by scriptural instances.
50: _Fur_ = _vor_; translate by 'of' or 'among.'
51: _Niemand_ is dative; 'no joy can be more exquisite for any one.'
52: _Anleit_ = _anliegt_; 'whatever lies hard upon us.'
53: _Des wol frei_, 'quite at ease about this.'
54: _That_; see I Sam. xvi, 23.
55: _Bekant_ = _erkannt_; see II Kings iii, 15.]
+XLI. ULRICH VON HUTTEN+
1488-1523. An eminent humanist and poet laureate of knightly stock, Hutten had attacked the papacy in various Latin writings before resorting to the vernacular in support of Luther, of whose cause he became, in 1520, an ardent champion. The defeat of his friend Sickingen compelled him to flee to Switzerland, where he died on the island of Ufnau, in the Lake of Zurich.
The selections follow Kurschner's _Nationalliteratur_, Vol. 17{2}, pages 249 ff., and pages 269 ff.
1
_From the Poem 'Complaint and Admonition.'_[1]
Hilf, werder Kunig,[2] es ist not!
An anthology of German literature Part 40
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An anthology of German literature Part 40 summary
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