An anthology of German literature Part 47

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Das ich sol tragen das heiss Eyssen, Mein Vnschuld hie mit zu beweissen, Das ich nie brechen hab mein Eh. 85 Es thut mir heimlich auff sie weh.

Ich hab sie nie bek.u.mmert mit, Ob sie jr Eh halt oder nit.

Nun ich wil jr ein schalkheit thon, In Ermel stecken diesen Spon. 90 Wenn ich das Eyssn sol tragn derma.s.sn, So wil ich den Span heimlich la.s.sen Herfur hoschen[31] auff meine Hendt, Das ich vom Eyssen bleib vnprent.

Mein frombkeit ich beweissen thu. 95 Da kommen sie gleich alle zwu.

Die ALT tregt das heiss Eyssen in einer Zangen vnd spricht:

Gluck zu, Gfatter! das Eyssn ist heiss.

Macht nur da einen weyten Kreiss!

Da legt jms Eyssen in de mit!

Tragt jrs herauss vnd prent euch nit, 100 So ist ewer vnschuld bewert, Wie denn mein Gfattern hat begert.

Der MANN spricht:

Nimb hin! da mach ich einen kreiss.

Legt mir das gluend Eyssen heiss Daher in kreiss auff diesen Stul! 105 Vnd ist es sach, vnd das ich Bul, Das mir das heyss Eyssen als denn Mein rechte Hand zu kolen prenn.

(_Der Man nimbt das Eysen auff die Hand, tregets auss dem Kreiss vnd spricht:_)

Mein weib, nun bist vergwiest[32] fort hin, Das ich der zieht vnschuldig bin, 110 Das ich mein Eh hab brochen nie, Weil ich das gluend Eyssen hie Getragen hab gantz vngebrent.

Das WEIB spricht:

Ey, las mich vor schawen dein Hendt!

Der MANN spricht:

Se hin! Da schaw mein rechte hand, 115 Das sie ist glat vnd vnverprant!

Die FRAW schawt die hand, spricht:

Nun, du hast recht; das merck ich eben.

Man muss dir dein Ku wider geben.[33]

Der MANN spricht:

Du must mir vnschuldigen Man Vor meinr gfattern ein widrspruch than. 120

Die FRAW spricht:

Nun, du bist fromb, vnd schweig nur stil!

Nichts mehr ich dir zusachen wil.

Der MANN spricht:

Weil du nun gnug hast an der prob, Wil ich nun auch probieren, ob Du dein Eh biss her habst nit prochen 125 Von anfang, weilt[34] mir warst versprochen.

Mein Gfattern, thut darzu ewr stewr!

Legt das Eyssn wider in das Fewr, Das es erfewr vnd gluend wer!

Darnach so bringt mirs wider her, 130 Auff das es auch mein Fraw trag mir, Darmit jr frombkeit ich probier!

Die GEFATTER spricht:

Ey, was wolt jr ewr Frawen zeyhen?

Thut sie des heissen Eyssens freyen!

Der MANN spricht:

Ach, liebe Gfattr, was ziech sie mich? 135

Die FRAW spricht:

Mein hertz lieber Mann, wiss, das ich Das hab auss lauter einfalt than!

Der MANN spricht:

Gfatter, legt bald das Eyssen an!

Darfur hilfft weder fleh noch bit.

(_Die Gefatterin geht hin mit dem Eyssen._)

Die FRAW spricht:

Mein lieber Mann, weistu dann nit, 140 Ich hab dich lieb im hertzen grundt.

Der MANN spricht:

Dein that laut anders, denn dein mundt, Da ich das heiss Eyssen must tragen.

Die FRAW spricht:

Ach, mein Mann, thu nicht weyter fragen, Sonder mir glauben vnd vertrawen 145 Als einer auss den frombsten Frawen!

La.s.s mich das heiss Eyssen nicht tragen!

Der MANN spricht:

Was darffst dich lang weren vnd klagen?

Bist vnschuldig, so ists schon fried, So prent dich das heiss Eyssen nit 150 Vnd hast probiert dein Weiblich Ehr.

Derhalb schweig nur vnd bitt nicht mehr!

Die GFATTER bringt das gluent eysen, legts auff den stul im kreiss, spricht:

Gfattern, da liegt das gluend Eyssen, Ewer vnschuld mit zu beweisen.

Der MANN spricht:

Nun geh zum Eyssen! greiff es an! ...[35] 155

Die GEFATTER spricht:

Mein Gfatter, lasts best bey euch liegen!

An anthology of German literature Part 47

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An anthology of German literature Part 47 summary

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