An anthology of German literature Part 71
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+Bei Eroffnung des Feldzuges 1756.+
Krieg ist mein Lied! Weil alle Welt Krieg will, so sei es Krieg!
Berlin sei Sparta! Preussens Held Gekront mit Ruhm und Sieg!
Gern will ich seine Taten tun, 5 Die Leier in der Hand, Wenn meine blut'gen Waffen ruhn Und hangen an der Wand.
Auch stimm'ich hohen Schlachtgesang Mit seinen Helden an 10 Bei Pauken- und Trompetenklang, Im Larm von Ross und Mann;
Und streit', ein tapfrer Grenadier, Von Friedrichs Mut erfullt.
Was acht' ich es, wenn uber mir 15 Kanonendonner brullt?
Ein Held fall' ich; noch sterbend droht Mein Sabel in der Hand.
Unsterblich macht der Helden Tod, Der Tod furs Vaterland! 20
Auch kommt man aus der Welt davon Geschwinder wie der Blitz; Und wer ihn stirbt, bekommt zum Lohn Im Himmel hohen Sitz!
Wenn aber ich als solch ein Held 25 Dir, Mars, nicht sterben soll, Nicht glanzen soll im Sternenzelt: So leb' ich dem Apoll.
So werd' aus Friedrichs Grenadier, Dem Schutz, der Ruhm des Staats; 30 So lern' er deutscher Sprache Zier Und werde sein Horaz!
Dann singe Gott und Friederich, Nichts Kleiners, stolzes Lied!
Dem Adler gleich erhebe dich, 35 Der in die Sonne sieht!
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+Siegeslied nach der Schlacht bei Prag, den 6. Mai, 1757.+
Viktoria! mit uns ist Gott, Der stolze Feind liegt da!
Er liegt, gerecht ist unser Gott, Er liegt, Viktoria!
Zwar unser Vater ist nicht mehr, 5 Jedoch er starb ein Held Und sieht nun unser Siegesheer Vom hohen Sternenzelt.
Er ging voran, der edle Greis, Voll Gott und Vaterland. 10 Sein alter Kopf war kaum so weiss Als tapfer seine Hand.
Mit jugendlicher Heldenkraft Ergriff er eine Fahn', Hielt sie empor an ihrem Schaft 15 Da.s.s wir sie alle sahn;
Und sagte: "Kinder, Berg hinan, Auf Schanzen und Geschutz!"
Wir folgten alle, Mann vor Mann, Geschwinder wie der Blitz. 20
Ach! aber unser Vater fiel, Die Fahne sank auf ihn, Ha! welch glorreiches Lebensziel, Gluckseliger Schwerin!
Dein Friederich hat dich beweint, 25 Indem er uns gebot; Wir aber sturzten in den Feind, Zu rachen deinen Tod.
Du, Heinrich, warest ein Soldat, Du fochtest koniglich! 30 Wir sahen alle, Tat vor Tat, Du junger Low', auf dich!
Der Pommer und der Marker stritt Mit rechtem Christenmut.
Rot ward sein Schwert, auf jeden Schritt 35 Floss d.i.c.k Pandurenblut.
Aus sieben Schanzen jagten wir Die Mutzen von dem Bar.
Da, Friedrich, ging dein Grenadier Auf Leichen hoch einher; 40
Dacht', in dem morderischen Kampf Gott, Vaterland und dich, Sah, tief in schwarzem Rauch und Dampf, Dich seinen Friederich;
Und zitterte, ward feuerrot 45 Im kriegrischen Gesicht (Er zitterte vor deinem Tod Vor seinem aber nicht);
Verachtete die Kugelsaat, Der Stucke Donnerton, 50 Stritt wutender, tat Heldentat, Bis deine Feinde flohn.
Nun dankt er Gott fur seine Macht, Und singt: Viktoria!
Und alles Blut aus dieser Schlacht 55 Fliesst nach Theresia.
Und weigert sie auf diesen Tag, Den Frieden vorzuziehn, So sturme, Friedrich, erst ihr Prag, Und dann fuhr uns nach Wien! 60
+LXX. FRIEDRICH GOTTLIEB KLOPSTOCK+
1724-1803. By his profound seriousness and the fervor of his utterance, Klopstock turned German poetry into new channels. Impatient of rime, which he regarded as an ign.o.ble modern jingle, and averse to the shallow _Verstandespoesie_ of the reigning Saxon school, he conceived of poetry as the intense expression of sublimated feeling. His most famous work is the _Messiah_, a long religious epic in hexameters. In his _Odes_, composed in the rimeless meters of the Greek and Roman lyrists, he made large use of mythologic names and conceptions which he erroneously supposed to be old German. We hear of ancient bards inhabiting the German forests, singing 'lawless songs' of intense emotion, and deriving their inspiration from ethnic tradition and from the elemental feelings of love and friends.h.i.+p. In his so-called _Bardiete_ he used the dramatic form for this same idealization of the ancient Germans. Although now little read, Klopstock exerted a great influence in dignifying the poet's calling and strengthening the national self-respect and self-reliance of literary Germany.
1
_From the 'Messiah': First Song, lines 1-137._
Sing, unsterbliche Seele, der sundigen Menschen Erlosung, Die der Messias auf Erden in seiner Menschheit vollendet, Und durch die er Adams Geschlecht zu der Liebe der Gottheit, Leidend, getotet, und verherrlichet, wieder erhoht hat.
Also geschah des Ewigen Wille. Vergebens erhub sich 5 Satan gegen den gottlichen Sohn; umsonst stand Juda Gegen ihn auf; er tat's und vollbrachte die grosse Versohnung.
Aber, o Tat, die allein der Allbarmherzige kennet, Darf aus dunkler Ferne sich auch dir nahn die Dichtkunst?
Weihe sie, Geist Schopfer, vor dem ich hier still anbete, 10 Fuhre sie mir, als deine Nachahmerin, voller Entzuckung, Voll unsterblicher Kraft, in verklarter Schonheit entgegen.
Ruste mit deinem Feuer sie, du, der die Tiefen der Gottheit Schaut, und den Menschen aus Staube gemacht zum Tempel sich heiligt!
Rein sei das Herz! So darf ich, obwohl mit der bebenden Stimme 15 Eines Sterblichen, doch den Gottversohner besingen, Und die furchtbare Bahn, mit verziehnem Straucheln, durchlaufen.
Menschen, wenn ihr die Hoheit kennt, die ihr damals empfinget, Da der Schopfer der Welt Versohner wurde, so h.o.r.et Meinen Gesang, und ihr vor allen, ihr wenigen Edlen, 20 Teure, herzliche Freunde des liebenswurdigen Mittlers, Ihr mit dem kommenden Weltgerichte vertrauliche Seelen, Hort mich, und singt den ewigen Sohn durch ein gottliches Leben.
Nah an der heiligen Stadt, die sich jetzt durch Blindheit entweihte,[1]
Und die Krone der hohen Erwahlung unwissend hinwegwarf, 25 Sonst die Stadt der Herrlichkeit Gottes, der heiligen Vater Pflegerin, jetzt ein Altar des Bluts vergossen von Mordern; Hier war's, wo der Messias von einem Volke sich losriss, Das zwar jetzt ihn verehrte, doch nicht mit jener Empfindung, Die untadelhaft bleibt vor dem schauenden Auge der Gottheit. 30 Jesus verbarg sich diesen Entweihten. Zwar lagen hier Palmen Vom begleitenden Volk; zwar klang dort ihr lautes Hosanna; Aber umsonst. Sie kannten ihn nicht, den Konig sie nennten, Und den Gesegneten Gottes zu sehn, war ihr Auge zu dunkel.
Gott kam selbst von dem Himmel herab. Die gewaltige Stimme: 35 Sieh, ich hab' ihn verklart, und will ihn von neuem verklaren!
War die Verkundigerin der gegenwartigen Gottheit.
Aber sie waren, Gott zu verstehn, zu niedrige Sunder.
Unterdes nahte sich Jesus dem Vater, der wegen des Volkes, Dem die Stimme geschah, mit Zorn zu dem Himmel hinaufstieg. 40 Denn noch einmal wollte der Sohn des Bundes Entschliessung, Seine Menschen zu retten, dem Vater feierlich kund tun.
Gegen die ostliche Seite Jerusalems liegt ein Gebirge, Welches auf seinem Gipfel schon oft den gottlichen Mittler, Wie in das Heilige Gottes, verbarg, wenn er einsame Nachte 45 Unter des Vaters Anschaun ernst in Gebeten durchwachte.
Jesus ging nach diesem Gebirg. Der fromme Johannes, Er nur folgt' ihm dahin bis an die Graber der Seher, Wie sein gottlicher Freund, die Nacht in Gebete zu bleiben.
Und der Mittler erhub sich von dort zu dem Gipfel des Berges. 50 Da umgab von dem hohen Moria ihn Schimmer der Opfer, Die den ewigen Vater noch jetzt in Bilde versohnten.
Ringsum nahmen ihn Palmen in's Kuhle. Gelindere Lufte, Gleich dem Sauseln[2] der Gegenwart Gottes, umflossen sein Antlitz Und der Seraph, der Jesus zum Dienst auf der Erde gesandt war, 55 Gabriel, nennen die Himmlischen ihn, stand feirend am Eingang Zwoer umdufteter Cedern, und dachte dem Heile der Menschen, Und dem Triumphe der Ewigkeit nach, als jetzt der Erloser Seinem Vater entgegen vor ihm in Stillem vorbeiging.
Gabriel wusste, da.s.s nun die Zeit der Erlosung herankam. 60 Diese Betrachtung entzuckt' ihn, er sprach mit leiserer Stimme: Willst du die Nacht, o Gottlicher, hier in Gebete durchwachen?
An anthology of German literature Part 71
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An anthology of German literature Part 71 summary
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